Experten-Interview: Schöne und gesunde Haut

Experten-Interview: 7 Tipps für die gesunde Haut

Unser Hautbild ist ein Spiegel des Stoffwechsels und seiner Prozesse. Unsere Haut leistet täglich Schwerstarbeit: Schutz, Regeneration, Reizverarbeitung sowie dessen Versorgung. Tag für Tag muss sich unsere Haut dabei gegen schädliche Einflüsse behaupten.

Dies schafft sie nur mit der richtigen Unterstützung. Wie diese aussehen kann, schildert unsere Expertin und Kosmetikerin.

Welche 7 Tipps hat die Kosmetikerin für eine gesunde Haut?

Susanne Dethlefs: Gesunde Haut ist das Ergebnis von Konsequenz, Wissen und Achtsamkeit. Hier sind meine 7 wichtigsten Tipps, die wirklich etwas bringen:

  1. Die Haut liebt Sport, weil hierbei Durchblutung, Sauerstoffversorgung und Zellstoffwechsel verbessert werden. Nährstoffe und Sauerstoff werden effizienter in die Haut transportiert, während Stoffwechselprodukte schneller abgebaut werden. Das Ergebnis ist eine frischere, rosigere und besser regenerierte Haut. Auch Stresshormone wie Cortisol werden gesenkt, was Entzündungen und Unreinheiten reduziert. Sport fördert die Durchblutung der Haut sowie die Kollagenbildung, das macht die Haut straffer und widerstandsfähiger.
  2. Sanfte Reinigung ist die Basis jeder Routine: Viele unterschätzen, wie wichtig die Reinigung ist. Sie soll Schmutz, Talg, Make-up und UV-Filter lösen, ohne die Barriere zu beschädigen. Ein Cleanser (pH 4,5–5,5) mit sanften waschaktiven Substanzen ist daher optimal. Und ganz wichtig: Zweimal am Tag, morgens und abends.
  3. Es gilt die Beauty-Formel: Feuchtigkeit + Lipide = Barriere-Stärke: Eine gesunde Haut braucht beides: Wasser und Fette. Feuchtigkeitsspender wie Hyaluronsäure oder Aloe Vera werden durch Lipide wie Ceramide oder Squalan ergänzt. Denn sie speichern die Feuchtigkeit in der Haut. Diese Kombination stärkt nicht nur die Barriere, sondern reduziert auch Trockenheit, Reizungen und Trockenheitsfältchen.
  4. Wirkstoffe gezielt einsetzen und nicht wahllos schichten. Mehr Produkte heißt nicht automatisch mehr Wirkung. Besser ist die gezielte Auswahl und die richtige Reihenfolge. Antioxidativ wirkende Nährstoffe wie Vitamin C, Q10, Retinol, Aloe Vera und Niacinamid schützen die Zellen am Tag vor freie Radikale. Abends bzw. nachts regeneriert die Haut dreimal mehr als am Tag. Da helfen vor allem Retinol und Peptide. Regelmäßigkeit ist viel besser als ständig wechselnde Trendprodukte.
  5. Moderne Hautpflege kann durch Wirkstoffe wie Spiralin® gezielt ergänzt werden. Der Mikroalgenextrakt unterstützt nicht nur die Lipid- und Feuchtigkeitsbalance, sondern stabilisiert auch das natürliche Hautmikrobiom gegen negative Einflüsse. Diese Kombination stärkt die Schutzfunktion der Haut und wirkt besonders effektiv bei gestresster oder zu Akne neigender Haut. Im Winter braucht die Haut zum Schutz gegen die Kälte eine reichhaltigere Pflege mit mehr Lipiden. Im Sommer verlangt die Haut eher nach feuchtigkeitsbasierten Pflegeprodukten.
  6. Gesunde Ernährung ist die Hautpflege von innen: Eine entzündungsarme, ausgewogene Ernährung mit viel Obst und Gemüse, essenziellen Aminosäuren und Omega-3-Fettsäuren liefert das „Baumaterial“ für gesunde Zellen. Zucker, Alkohol und stark verarbeitete Lebensmittel fördern dagegen stille Entzündungen und beschleunigen die Hautalterung. Was man täglich isst, sieht man irgendwann im Spiegel. Wichtige Hautnährstoffe sind Vitamin C und Vitamine E, Pantothensäure, Biotin und Niacin. Mineralien wir Zink fördern die Zellteilung und verfeinern das Hautbild.
  7. Ausreichend Schlaf und Regeneration ernst nehmen: Im Schlaf läuft die Zellreparatur auf Hochtouren. Zu wenig oder schlechter Schlaf macht sich auf der Haut bemerkbar und lässt die Haut fahl und gestresst wirken. 7–8 Stunden pro Nacht werden empfohlen. Am besten mit einem cortisolsenkenden Abendritual, zum Beispiel mit Atemübungen oder Meditation. Zudem 30 Minuten vor dem Schlafen das Handy ausschalten.

… und was sollte auf jeden Fall vermieden werden?

Susanne Dethlefs: Mindestens genauso wichtig wie das „Was tun?“ ist das „Was lieber lassen?“. Denn viele Hautprobleme entstehen durch falsche Gewohnheiten oder Nachlässigkeit. Die größten „Haut-Sabotage-Taten“ sind aggressive Reinigungen und Peelings. Zu starkes Rubbeln, zu häufiges Waschen oder hochprozentige Fruchtsäuren, dies zerstört den Säureschutzmantel. Dadurch entstehen Rötungen, Hyperpigmentierungen, Entzündungen und Unreinheiten.

Ein weiterer wichtiger Punkt ist ein fehlender oder inkonsequenter Sonnenschutz. UV-Schäden sind kumulativ. Sie summieren sich über Jahre. Deshalb ist Sonnenschutz die Basis jeder Anti Aging – Strategie. Zu viele Wirkstoffe gleichzeitig, wie Retinol, AHA, Enzyme, BHA, Peptide, klingt wirksam, ist aber kontraproduktiv. Dadurch können sich dauerhafte Irritationen und eine frühe Hautalterung entwickeln. Stark wirksame Substanzen sollten kurativ und abwechselnd eingesetzt werden.

Auch Stress, Alkohol und Nikotin schaden der Haut! Cortisol, Nikotin und Acetaldehyd (aus Alkohol) zerstören Kollagen, fördern Entzündungen und verengen Blutgefäße.

Chronischer Schlafmangel reduziert zudem die Durchblutung, die Fähigkeit zur Regeneration und die Kollagenbildung der Haut. Es entstehen Augenringe und der Gewebe-Tonus sinkt. Schlaf ist kein Luxus, er schützt die Haut.

Und cremen nicht vergessen. Mangelnde Feuchtigkeitspflege im Winter bei trockener Heizungsluft oder im Sommer bei intensiver Sonnenexposition trocknen die Haut aus. Kosmetikprodukte gehören morgens und abends in jede Routine, bei trockener Haut wie auch bei fettiger Haut.

Was kann die Kosmetikerin für eine gesunde Haut tun?

Susanne Dethlefs: Eine professionelle Kosmetikerin führt mehr als Behandlungen durch. Sie ist Analystin, Therapeutin, Coach und Begleiterin der Haut – auf fachlicher und menschlicher Ebene. Was kann eine Kosmetikerin für dich tun?

Jede Haut erzählt ihre eigene Geschichte: genetisch, hormonell, stoffwechselbedingt oder stressbedingt. Eine erfahrene Kosmetikerin erkennt diese Zusammenhänge, sie sieht nicht nur Poren oder Falten, sondern auch, warum sie entstehen. Mit moderner Diagnostik (Feuchtigkeitsmessung, TEWL, pH-Wert, Beobachtung des Hautbildes) kann sie Pflege individuell anpassen.

Professionelle Behandlungen zielen darauf, die Hautbarriere zu reparieren und zu stärken. Das bedeutet eine sanfte, aber effektive Tiefenreinigung. Dazu Wirkstoffseren, die gezielt Feuchtigkeit und Lipide zuführt, sowie beruhigende Masken und Augenpflege.

Wirkstoffbehandlungen mit System: Eine gute Kosmetikerin wählt Produkte nicht nach Duft oder Trend, sondern nach Wirkmechanismus und Physiologie der Haut. Ob Retinol, Fruchtsäure, Niacinamid oder Peptide, entscheidend sind die Konzentrationen, der pH-Wert und die Kombination, denn diese müssen stimmen. Ziel ist immer, die Zellkommunikation zu aktivieren, nicht nur etwas aufzutragen.

Fazit

Eine gute Kosmetikerin ist eine ganzheitliche Gesundheitsberaterin der Haut. Sie hilft, die Haut zu verstehen, ihre Balance wiederzufinden und sie langfristig stark, lebendig und schön zu halten. Das Ziel ist nicht die Perfektion, sondern eine Haut, die sich wohlfühlt – in jedem Alter und jeder Lebensphase.

Noch mehr Tipps und Interviews gibt es ürigens in unseren Experten-Tipps auf ocean-pharma.de

Experten-Tipp entstand in Zusammenarbeit mit:

Susanne Dethlefs
State-certified beautician and ecotrophologist

Susanne Dethlefs is a specialist in the field of ageing prevention, sports nutrition and has excellent expertise in nutritional science, dermatology, cosmetic active ingredients and micronutrients.

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