Schon einmal unvorsichtig bei der Fußpflege gewesen? Oder vielleicht es einfach nicht besser gewusst! Bereits kleine Fehler können unangenehme Folgen haben. Genau aus diesem Grund gibt es die Profis, die sich um unsere Füße kümmern.
Ob kosmetische Fußpflege oder medizinische Fußpflege, die richtige Wahl des Profis zeigt sich im vorhandenen Problem der Füße. Handelt es sich um ein einfaches Entfernen der überschüssigen Hornhaut, oder doch um die Behandlung von eingewachsenen Fußnägeln? Ist der Wunsch nach einem Lackieren der Fußnägel oder die Pflege von stark beanspruchter Haut der Grund? Die Details machen den Unterschied, zu welchem Profi man gehen sollte.
Damit es aber gar nicht erst zu Problemen kommt, haben wir uns mit einem Podologen unterhalten. Eskild Sörensen, Podologe aus Bad Pyrmont, gibt uns hier die wichtigsten Hinweise zu den häufigsten Fußpflege – Fehlern. Ebenso gibt es Tipps für den richtigen Weg zu gepflegten Füßen. Hier geht es auch schon direkt zu unseren Fragen:
Kann man bei der Pflege seiner Füße überhaupt etwas falsch machen?
Und die Antwort kam direkt und ohne Zögern: Ja und das reichlich. Dazu gehören zudem diese 5 Fakten und Pflegefehler in der Fußpflege, die wir zukünftig ganz einfach vermeiden können:
- Nichts machen, ist so ziemlich die schlimmste Sache. Denn wer nicht mal die Nägel regelmäßig kürzt, riskiert ein Einwachsen des Nagels. Wer schon einmal eingewachsene Nägel hatte, weiß, wie unangenehm und schmerzhaft dies sein kann.
- Ein Kürzen der Nägel ist gut. Doch zu viel kürzen ist wiederum auch nicht gut. Denn wer z.B. Nägel an den Ecken zu stark kürzt, riskiert ebenfalls ein Einwachsen. Ebenso ist ein zu lang auch nicht zu empfehlen. Hier können bekanntlich viele Fehler gemacht werden, auf die ein Profi achtet.
- Probleme ignorieren, frei nach dem Motto, das kommt von alleine und geht von alleine. Auch hier gilt, bitte immer einen Profi aufsuchen und das Problem angehen.
- Falsche Pflegeprodukte verwenden ist ebenso keine gute Option. So sollte zum Beispiel kein Öl bei trockener Haut verwendet werden, um Feuchtigkeit zu spenden oder die Regeneration zu fördern. Viel mehr ist ein Gel oder Mousse mit den richtigen Inhaltsstoffen zu empfehlen.
- Nicht zum Podologe zu gehen, um sich beraten zu lassen und um zu sehen, wie man es besser machen kann, ist ebenso kein guter Tipp.
Wir haben natürlich weitere Fragen an den Experten gehabt und hier sind die Antworten und wichtige Tipps für die eigene Fußpflege zu Hause:
Was genau habt Ihr in Eurem Berufsalltag schon gesehen?
Eskild Sörensen: Ich möchte nicht mehr sagen, alles, aber vieles. Von Patienten deren Füße eigentlich komplett gesund und gepflegt sind, bis hin zu Nekrosen. Diese Patienten kann man nur noch zum Arzt schicken, aufgrund medizinischer Notwendigkeit.
Was gehört zur Fußpflege zuhause auf jeden Fall dazu?
Gehen wir von gesunden Füßen aus. Dann sollte ein schönes lauwarmes Fußbad mit einem angenehmen Peeling genauso dazu gehören, wie das vernünftige Kürzen der Nägel. Diese sollten sowohl gekürzt als auch entgratet werden.
Im Anschluss noch eine gute Hautpflege auftragen und der Haut Zeit geben, die Pflege auf- bzw. anzunehmen. Denn eine regelmäßige Pflege ist ebenso wichtig, um die Haut zu unterstützen, die Hautbarriere zu stärken und die Hauterneuerung zu fördern. Diese sollte entsprechend des Hautzustandes ausgewählt werden, d.h. je nach Feuchtigkeits- und Lipidbedarf.
Gibt es etwas, was Ihr euren Kunden immer mit auf den Weg gebt?
Die passenden Ratschläge und auch Produkte, um das Therapieziel optimal zu erreichen.
Sommerzeit ist Fußpflege-Zeit. Könnt Ihr dies bestätigen?
Eskild Sörensen: Eher zum Ende des Frühjahrs kommen viele und möchten die Füße für den Sommer aufbereitet haben. Bei vielen ist das auch durchaus möglich. Leider können wir auch nicht immer nach ein oder zwei Sitzungen rausholen, was den Rest des Jahres vernachlässigt wurde.
Doch meist können wir helfen. Manchmal braucht es nur etwas Zeit und Geduld, um die Füße frühlingsfit zu bekommen.
Gibt es so etwas wie die richtige Vorbereitung für eine gute Fußpflege?
Eskild Sörensen: Nicht aufhören zu pflegen. Einmal damit angefangen, sollte man kontinuierlich dabei bleiben und auch im Urlaub oder auf Reisen keine Ausnahme machen. Werden die Füße regelmäßig gepflegt, bleibt auch die Freude an schönen Füßen einfach länger.
Weich und geschmeidig, das ist wohl das gemeinsame Ziel für die Haut an den Füßen. Sollte man einen Termin bei der Fußpflege haben, ist es ratsam, zuvor vorhandenen Lack zu entfernen und die Füße zu waschen. Aber hier dann bitte auf ein Eincremen der Füße verzichten.
Bei der Nagelhaut gilt: Weniger ist mehr, stimmt das und warum?
Eskild Sörensen: Nagelhaut hat die Aufgabe das Nagelorgan zu schützen. Der eine hat ein wenig mehr, der andere weniger Nagelhaut. Es ist zum Trend geworden, diese komplett zu entfernen und das halte ich persönlich für Schwachsinn.
Die Nagelhaut schützt uns vor Erregern und bietet einen aktiven Schutz. Den aus optischen Gründen zu zerstören ist unklug und nicht ratsam. Wer sich dennoch daran stört, kann vorsichtig das überschüssige Gewebe vom Profi entfernen lassen. Aufgrund der Verletzungsgefahr sollte man selbst aber lieber davon absehen.
Denn ein weiterer nicht zu vernachlässigender Faktor ist die Hygiene bei der Fußpflege, die ggfs. zuhause auch mal zu kurz kommen kann.
Backpulver und Zitrone – Hausmittel gibt es viele, aber gehört dies wirklich an die Füße?
Eskild Sörensen: Oh wo fang ich an. Ja, es gibt altbekannte und auch gute Hausmittel. Aber warum findet man diese wohl nicht in Praxen oder Apotheken? Ganz einfach, weil sie dort nicht hingehören.
Es gibt einfach tolle Pflegeprodukte, die nicht durch Backzutaten ersetzt werden müssen. Bei Backpulver, Natron oder Zitronensäure verändern wir den pH-Wert der Haut und können damit natürlich einiges bewirken. Im positiven wie auch im negativen Sinne. Denn bei selbst zubereiteten Mitteln kennen wir nicht die Dosis und damit auch nicht das Ergebnis.
Also ist es eher eine Lotterie und keine gute Pflege für die Haut.
Weitere Tipps vom Profi und Experten-Tipps gibt es auf ocean-pharma.de zum Nachlesen, schaut Doch mal vorbei.
Experten-Tipp entstand in Zusammenarbeit mit:
Eskild Sörensen
Eskild Sörensen has been working in podiatry for 15 years. He began his training as a podiatrist in 2008 and has continued to attend regular training courses to this day. He has been working as an independent podiatrist in his own practice since 2016. He also trained as a specialist teacher for schools in the healthcare sector in 2016.